Home Swiss Engineering Sektion Wil und Umgebung

Herzlich Willkommen bei der Generalagentur Wil

Das bewegte Auge -> Klick

Engineering - die treibende Kraft der Technik

 

infowilplus.ch > Uzwil

Den vier anspruchsvollen Referaten folgte eine informative Podiumsdiskussion.

Der Ingenieur wird bald einmal Mangelware
Die Vereinigung „Swiss Engineering Wil und Umgebung“ setzte mit dem Symposium im Uzwiler Gemeindesaal einen weiteren Akzent zum Jubiläumsjahr.

31.08.2006, Niklaus Jung
„Engineering, die treibende Kraft der Technik“, das Motto zum 100. Geburtstag war auch beim 3. Anlass von Swiss Engineering Wil und Umgebung prägendes Thema. Vier Referenten aus verschiedensten Firmengruppen beleuchteten die Bedeutung des Ingenieurs in ihrem Unternehmen, aber auch die zukünftigen Anforderungen waren Thema. Das Podium machte deutlich, dass der Ingeneurberuf bald einmal Mangelware wird, wenn die staatliche Förderung versiegen sollte, die Innovationskraft der Schweizer Wirtschaft wird darunter leiden.

Werner Käufeler, Präsident von Swiss Engineering, zeigte sich erfreut über den Verlauf des Symposiums.

Seitens der Bühler Konzernleitung referierte Stefan Scheiber.

Die Referenten des Symposiums mit den Podiumsmoderatoren links, Hugo Seiz und Fredy Rüegg. Rechts Präsident Werner Käufeler.

Die vier Referenten zeigten ihre Sicht zwar aus der eigenen Perspektive auf, in vielen Punkten zogen sie aber gleiche Schlüsse, was die Zukunft des Ingenieurberufes betrifft. Oliver Schmid-Schönbein, geschäftsführender Partner der E2 Management Consulting Zürich, Stefan Scheiber, Leiter Division Sales und Services der Bühler Konzernleitung, Professor Hermann Mettler, Rektor der Hochschule Rapperswil und Professor HP Schreiber aus Basel beleuchteten die Herausforderungen im Ingenieurwesen.

Werner Käufeler, Präsident der Sektion Wil und Umgebung von Swiss Engineering konnte im Uzwiler Gemeindesaal rund 100 Mitglieder und Gäste zum Symposium begrüssen. Käufeler wies darauf hin, dass im Jubiläumsjahr nicht die Vergangenheit thematisiert werde, das Augenmerk gelte der Zukunft des Ingenieurberufes. Die Zuhörerschaft war gefordert, während zwei Stunden bekamen sie nicht einfach verarbeitbare Informationen zu Gehör, viele Impulse sollten in ihren Betrieben thematisiert werden. Lokalmatador war die Firma Bühler mit ihren 2'500 Mitarbeitern. Mit ihrer Unterstützung wurde das hochkarätige Podium überhaupt möglich, seitens der Konzernleitung leistete Stefan Scheiber einen informativen Beitrag.

Sozialkompetenz die neue Herausforderung
Im ersten Referat thematisierte Oliver Schmid-Schönbein von Management-Consulting Zürich die Nachhaltigkeit, ausgehend von gesellschaftlichen Trends zu unternehmerischen und technischen Herausforderungen. Damit die Schweiz ihre Exportüberschüsse halten könne, bedürfe es der verstärkten Innovation. Nachhaltigkeit im Unternehmen habe durchaus auch mit sozialer Verantwortung zu tun. Ein Management, das sich hauptsächlich an den Aktionärsinteressen orientiere, sei dem zwar nicht förderlich, aber die Kombination mache den besten Effekt.

Stefan Scheiber von der Bühler Maschinenfabrik machte in seinen Ausführungen deutlich, wie sich sein Unternehmen in einem Wandel befinde. Von der Maschinenfabrik führe der Weg immer mehr auch in die Forschung nach neuen Produkten. Der Gewinn liege darin, dass sie dann die Maschinen für die neuen Produkte herstellen könnten. Scheiber, selber im Bereich Service tätig, forderte eine verstärkte Fokussierung der Sozialkompetenz. Das Wissen über den technischen Teil werde vorausgesetzt, aber es müsse beim Kunden auch verkaufsfördernd ankommen.

Der Ingenieur wird bald einmal Mangelware
Der Rektor der Hochschule Rapperswil, Hermann Mettler, wies auf das Tempo des laufenden Wandels im technischen Bereich hin, diesem müssten sich auch die Hochschulen stellen. Schon die Eisenbahn wie auch das Fernsehen hätten in den Anfängen eine schlechte Kritik gehabt, sie könnten die Menschen nicht zufriedener machen. Das laufende Computerzeitalter erfordere nochmals eine gravierende Anpassung bei unserem Wahrnehmungsraster. Die heutigen Firmen agierten auf dem Markt mit Produkten, welche zu Dreiviertel in den letzten fünf Jahren erfunden wurden. Dadurch werde Innovation nicht nur wichtig, sondern auch schwierig, es werde eine verlässliche Zukunftsbeurteilung verlangt.

Die neue Ausbildung von Ingenieuren richte sich auf verstärkte Teamkompetenz aus, der Erfinder im stillen Kämmerlein sei Vergangenheit, Kommunikationskompetenz sei gefragt. Auch die Dozenten würden in eine neue Rolle versetzt, die neu gestaltete Ausbildung verlange einen kompetenten Berater, Vermittler und Mitwirkenden.

Ethik: Die Globalplayer könnten viel bewirken
Professor Hanspeter Schreiber befasste sich in seinem Referat mit dem Thema Ethik in der Dynamik des technischen Fortschritts. Seine Feststellung: „Der Fortschrittsglaube wankt immer mehr, weil die problematischen Auswirkungen fortschreitender Technik zu lange unbeachtet geblieben sind“. Die Wirtschaft habe das Wissen um die ungelösten Probleme gehabt, aber niemand wollte sich bisher für Lösungen einsetzen.

Die Ethikdiskussion sei heute im Steigen begriffen, nachhaltige Entwicklungen seien gefordert. Es stimme zwar, dass unsere Nachkommen nicht nur die Problembereiche übernehme, sondern auch vom geschaffenen Wohlstand profitiere. Trotzdem sei mehr Nachhaltigkeit gefordert. Darunter versteht Schreiber die gesellschaftliche Befriedigung der lebenden Generation und die kommenden Generationen dürften keinen Schaden nehmen.

Es braucht mehr Geld für die Forschung
Die Diskussionsrunde unter der Leitung des Flawiler Unternehmers Hugo Seiz und des Wiler Berufslehrers Fredy Rüegg zeigte auf, dass gerade der Ingenieur ein Folgenbewusstsein entwickeln müsse. Schreiber wies darauf hin, dass bezüglich Ethik und Nachhaltigkeit gerade die Globalplayer bereits heute viel Einsatz leisteten. Mit ihrer Grösse könnten sie auch in einem China oder Indien bessere Arbeitsbedingungen fordern und z.B. Kinderarbeit verhindern.

Ein Tätigkeitsfeld für die Schweiz sei die verstärkte Forschung im alternativen Energiebereich. Die Nachbarländer hätten einen gewaltigen Vorsprung. Überhaupt müsse es der Schweiz gelingen, die staatliche Förderung der Forschung auf hohem Niveau zu halten. Die staatliche Zurückhaltung habe bereits zahlreiche Unternehmen zu eigenen Initiativen herausgefordert. Diese gelten aber nur den eigenen Bedürfnissen.

Wenn die Bildung mit immer weniger staatlichen Förderungsgeldern auskommen müsse, werde auch der Ingenieurberuf immer weniger ergriffen. Bereits heute, so der Rektor der Hochschule Rapperswil, sei ein Rückstand in Sicht, welcher der Schweiz einen längerfristigen Rückstand bereiten werde was die Innovationskraft betreffe.

Mit einem Apero endigte das anspruchsvoll gestaltete Symposium. Werner Käufeler verabschiedete die Teilnehmer mit einem Wiler Mandelfisch.

Weitere Fotos von unseren Anlässen im Jubiläumsjahr finden Sie hier:

www.myfotocenter.ch/stvwil

 

 

   
Konzept und Design Merz Business Informatik AG, Wil SG
Programmierung SBW Neue Medien AG, Romanshorn