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Exkursion NEAT-Baustelle in Amsteg



Hundert Jahre ihres Bestehens feiert Swiss Engineering Sektion Wil und Umgebung. Aus diesem Anlass werden eine Reihe besonderer Veranstaltungen durchgeführt. Am Wochenende war dies ein Blick in den entstehenden Bahntunnel durch den Gotthard.

 

Was ist besser geeignet, die Geschichte von hundert Jahren Ingenieurkunst zu würdigen, als dieses Jahrhundertbauwerk. Bei Fertigstellung im Jahre 2015 mit 57 km der längste Tunnel der Welt, forderte die Baustelle den Wiler Ingenieuren vor Ort gleichermassen Respekt und Bewunderung ab. Der bestehende Bahntunnel, 1882 eröffnet, verläuft auf 1150 m Höhe über Meer. Der neue Flachbahntunnel mit 550 m ü.M. liegt etwa auf der Höhe von Wil.  Betrug beim damaligen Bau der tägliche Tunnelvortrieb 4 m, frisst sich die Tunnelbohrmaschine heute mit täglich 40 m für die Bahnverbindung mitten im Herzen Europas durch den Berg. Die Baukosten für den im nächsten Jahr das 125-jährige Jubiläum feiernden Gotthardtunnel betrugen damals 66 Millionen Franken, das im Bau befindliche Werk rechnet mit 7 Milliarden.

 

Die Fahrt in den Tunnel erfolgte mit wenig komfortabeln Grubenwagen auf holprigem Geleise und vermittelte so einen Eindruck von den Arbeitsbedingungen der mehrheitlich österreichischen Bergwerkleute. Im Schichtbetrieb rund um die Uhr arbeiten die Mineure sieben Tage hintereinander Nachtschicht, dann folgt ein arbeitsfreier Tag. Daran schliesst sich eine ganze Woche Tagschicht an. Darauf folgen sechs  Tage Freizeit. Die Arbeitstemperatur im Berg wird auf maximal 28°C gehalten. Per Anfang März sind 58% der insgesamt 153 km langen Tunnel, Schächte und Zugangsstollen ausgebrochen. Das ergibt einen Berg von 13.3 Millionen Kubikmeter Ausbruchmaterial. Ein Teil davon wird direkt auf der Baustelle  aufbereitet und zur Herstellung von Betonzuschlagsstoffen genutzt. Aber auch der Urnersee erhält damit eine Bereicherung. So wurden damit Naturschutz- und Badeinseln im Delta der Reuss errichtet. Die aus dem Wasser ragenden Inseln machen das Seeufer und den bestehenden Badestrand um eine Attraktion reicher.  

 

Das Bild zeigt eine Gruppe der Ingenieuren von Swiss Engineering aus der Region Wil nach der Fahrt in den Berg, ausgerüstet mit der obligaten Schutzkleidung, zu der auch ein Notfallrucksack mit Atmungsausrüstung gehörte.

 

 

Vor der Fahrt in den Tunnel wurde professionelle Information im eigens dafür errichteten Pavillon geboten. Da wurde die europäische  Bedeutung der Nord- Südachse für den alpenquerenden Personen- und Güterverkehr aufgezeigt. Heute fahren Güterzüge mit maximal 1600 Tonnen Gewicht über die Bergstrecke. Durch den im Bau befindlichen Flachtunnel werden die Lokomotiven bis zu 4000 Tonnen mit doppelter Geschwindigkeit, nämlich 160 km/h, durch den Berg ziehen. Bei Personenzügen wird gar Tempo 250 km/h möglich.

 

Mit dem Steinbrecher werden im Berg alle Gesteinsbrocken auf Faustgrösse zerkleinert.

 

Glückliche Gesichter nach der Ausfahrt aus der dunklen Baustelle.

 

Die Dimensionen der Grossbaustelle mit eigenem Kies- und Betonwerk sind fast unvorstellbar.

Weitere Fotos von unseren Anlässen im Jubiläumsjahr finden Sie hier:

www.myfotocenter.ch/stvwil

   
Konzept und Design Merz Business Informatik AG, Wil SG
Programmierung SBW Neue Medien AG, Romanshorn