Bericht – Firmenbesichtigung Büchi Labortechnik AG

Dank diesen Entscheidungen wuchs die Glasbläserei zum Exportunternehmen

Walter Büchi begann 1919 mit Glasblasen für Wasserwaagen, und heute produziert Büchi Labortechnik für die ganze Welt.

8. Mai 2019 Ueli Merz

Mit der Firmenbesichtigung bei Büchi Labortechnik AG in Flawil ist Swiss Engineering der Einladung von E.M.S. AG St. Gallen gefolgt, um die Innovation der regional wenig bekannten Firma Büchi kennen zu lernen.

Büchi Labortechnik AG
Mit den Libellen, das sind die Luftblasen in der Wasserwaage, hat Walter Büchi im Jahre 1919 in Heerbrugg begonnen. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 folgte der Einstieg in die Labortechnik für die Ausrüstung von Labors mit Herstellung vielfältiger Gläser, und 1945 der Umzug nach Flawil. Mit weltweit 700 Angestellten produziert Büchi für den internationalen Markt mit 97% Exportanteil und über 100’000 Kunden.

Rotierender Verdampfer – Roti, der Schraubenschlüssel der Chemiker
Seit 1957 produziert Büchi den Rotationsverdampfer Rotavapor, der in Labors weltweit als «Roti» und als «Büchi» bezeichnet wird. Diese neue Technologie war die Wichtigste für die Automatisierung im Labor, da die Verdampfung der Lösungsmittel ein Standardschritt im Analyseprozess ist. Heute sind diese Geräte digital vernetzt und Teil der automatisierten Analyse.

Komplette Ausrüstung für Labors
Um die Verdampfung herum sind seit 1939 unzählige weitere Laborgeräte entstanden, für Zu- und Abführung von Wärme und Kälte, zur Dosierung, Mischung, Teilung, für Vakuumierung und vieles mehr. Ziel ist der Verkauf eines stimmigen Gesamtsystems mit Vakuumpumpe, Chiller und allem für den chemischen Prozess benötigten Zubehör.

Beste Qualität
Die Laborausrüstungen von Büchi sind deshalb so begehrt, weil sie in perfekter Qualität hergestellt sind, chemiebeständig, robust, zuverlässig. Der grösste Teil der Glasproduktion erfolgt im Süden Indiens, wo es eine ausgeprägte Glasindustrie mit Fachkräften gibt. Zahlreiche Spezialteile und Reparaturen werden in Flawil vor Ort produziert. Was speziell an den Glasteilen ist: Jedes Teil kann ausgetauscht werden, denn die Fertigungstoleranzen sind so gewählt, dass der Ersatz ohne Anpassung der Anschlüsse erfolgt.

Ausrüstung in der Cloud
Die Digitalisierung mit IoT und Clouds wird bei Büchi vorangetrieben. In der Büchi-Cloud werden Warnungen verarbeitet, bevor die Probleme zu Ausfällen führen. Dasselbe haben Zulieferanten in der Produktion eingerichtet, um den Warenverbrauch zu verrechnen und für pünktliche Nachlieferungen. Dies sind Anwendungen der digitalen Vernetzung, die sich seit vielen Jahren in der Fertigungsindustrie bewährt haben.

Endproduktion nach KanBan
KanBan wird einerseits als Methode zur Produktionssteuerung eingesetzt, in dem jeder Auftrag innert Tagesfrist fertig zusammengebaut wird, sofern die notwendigen Bestandteile bereit stehen. Andererseits ist es eine Analysemethode, in der Ursache und Wirkung als Fischgeräte dargestellt werden, um die Qualität zu optimieren. Beides zusammen führt bei Büchi zu einer kontrollierten Fertigung von Produkten mit gleichbleibend hoher Qualität.

Besichtigung
Die Betriebsbesichtigung durch die mechanische Fertigung, die spannende Glasproduktion mit den Flammen und glühenden Gläsern, durch Lager und Logistik gab den Einblick in das Herz der Büchi Labortechnik. Zum Abschluss wurden im Kundenlabor die fertigen Produkte gezeigt.

Wie die Mitarbeiter zum Zmittag, so wurden wir zum kleinen Nachtessen mit Apéro in der gepflegten Kantine eingeladen. Das Networking ist insbesondere für E.M.S Engineering Management Selection wichtig, da sie als Berater für Ingenieure in Fach- und Führungsfunktionen den Kontakt mit den Ingenieuren von Swiss Engineering und mit den Unternehmen wie Büchi Labortechnik pflegen. Somit war diese Betriebsbesichtigung ein erfolgreicher und allerseits angenehmer Anlass.