Bericht – Exkursion Stadler Rheintal

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Exkursion zu Stadler Rheintal

Die Ingenieure von SwissEngineering begutachteten das Werk von Stadler Rheintal in St.Margrethen

27. August 2021 Ueli Merz

Die Firma Stadler ist den Ingenieuren von Swiss Engineering Sektion Wil und Umgebung ein Begriff, waren wir früher bereits bei Stadler zu Besuch an den Standorten Bussnang, Altenrhein und nun erstmals im neuen Werk in St.Margrethen.

Stadler Rheintal
Die Stadler Rheintal produziert seit 2020 im Werk St.Margrethen. Der Standort Altenrhein wird wegen dem grossen Auftragsbestand für weitere 10 Jahre beibehalten. Seit der Werksbesichtigung im Jahr 2010 in Altenrhein haben sich die Produktion und die Wagen bei grober Betrachtung nicht wesentlich verändert. Das ist kein Zufall, denn neue Produkte im Portfolio sind nicht Neuentwicklungen, sondern Ableitungen bestehender Produkte.

Zugbau ohne Prototypen
Weil neue Produkte auf bereits bestehenden Zügen aufbauen, ist es möglich, die neuen Züge ab dem ersten Wagen ohne Prototyp zu bauen. Mit rund zwei Dutzend selbst entwickelten Aluminiumprofilen werden die Kasten der Wagen gebaut und nach St.Margrethen gebracht. Hier erfolgt die Lackierung und Montage des gesamten Innenausbaus nach den Plänen des Engineerings.

MitarbeiterInnen aus dem Dreiländereck
Die Nähe zum Vorarlberg und Deutschland ermöglicht die Rekrutierung der benötigten qualifizierten Mitarbeiter. Allein das Engineering umfasst rund ¼ der in der Firma tätigen 1300 MitarbeiterInnen, wovon im Jahre 2020 rund 50 neue IngenieurInnen eingestellt wurden.

Rasantes Wachstum
Das rasante Wachstum lässt sich über die Medienartikel verfolgen. So berichten die Zeitungen immer wieder über erfolgreiche Ausschreibungen international, aber es sind auch Erweiterungen der Stadler Rail durch Zukauf, z.B. von Vossloh Lokomotivbau in Spanien, Erweiterung des internationalen Servicegeschäfts für die langjährige Wartung und der Bau der Zugsicherung in Wallisellen. Zahlreiche Komponenten werden in der Schweiz, aber auch in Deutschland, Polen, Tschechien, Weissrussland und Spanien produziert, die dann in St.Margrethen zu den fertigen Zügen zusammengesetzt werden.

Fertigung im Wochentakt
Wenn die Aluminiumkästen angeliefert sind, werden alle Löcher und Anschlüsse in die Aluminiumprofile gebohrt und Verbindungen genietet. Das Geheimnis der Profile und Pläne ist, dass dabei keine Stege verletzt werden. Anschliessend erfolgt die Lackierung, dann die Innenausrüstung, die Endfertigung und die Wagenkontrolle. Der Wechsel der Wagen erfolgt im Wochentakt von einer Station zur nächsten.

Am Schluss der Fertigung und Endkontrolle der Wagen in St.Margrethen erfolgt der Transport der Bahnwagen nach Erlen, wo die zu einem Zug zusammengesetzte Komposition die Endkontrolle und Auslieferung an die Kunden erfahren.

Die spannende Führung durch den Betrieb durch Jürg Stadler und Beat Meier hat die 40 Mitglieder von Swiss Engineering Sektion Wil und Umgebung schon beeindruckt. Wir bedanken uns bei der innovativen Firma für die gute Werbung für den Werkplatz Ostschweiz und Christian Hofmann für die Organisation des Werkbesuchs.