Bericht – Exkursion Faserplast

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Exkursion zu Faserplast

Die Ingenieure von SwissEngineering besuchten die Firma Faserplast Composites in Rickenbach

27. August 2021 Ueli Merz

Die Firma Faserplast Composites produziert die Wagenfronten, welche Stadler Rail an ihren Zügen verwendet. Swiss Engineering Sektion Wil und Umgebung hat die Faserplast direkt anschliessend an den Werksbesuch bei Stadler Rheintal in St.Margrethen besichtigt, um Details zur Produktion der Wagenfronten zu erfahren.

Zugfronten aus GFK
Die Fronten der Züge von Stadler Rail sind aus Glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK), welche die Firma Faserplast Composites als fertige Komponente liefert. Die GFK sind ein Baustoff, mit dem es noch keine über 100-jährige Erfahrung wie im Stahlbau gibt. Entsprechend ist das Know-how für komplexe Anwendungen nicht weit verbreitet.

Spezialität aus der Ostschweiz
GFK-Kabinen bei Zügen sind die Spezialität aus der Ostschweiz. Sauer Arbon hat hohe Kompetenz im Fahrzeugbau mit GFK-Lastwagenkabinen, und dieses Know-how ist an die Faserplast übergegangen. Mit der Lok 2000 haben die GFK-Kabinen international den Durchbruch im Zugbau erreicht, und seit 2003 setzt Liebherr bei Hafenkranen die Einhausungen von Faserplast Composites ein, die bis 6m lang sind und extrem korrosionsfest sind. Heute wird bei jedem Zug von Stadler Rail die aus GFK gefertigte Frontkabine an den Wagenkasten angeklebt.

Engineering in Rickenbach, Produktion in Polen
Das Engineering für neue Frontkabinen erfolgt in Rickenbach durch die erfahrenen Ingenieure. In Polen besitzt Faserplast Composites ein modernes Produktionswerk, welches die komplexen Kabinen perfekt produziert. Die Frontkabinen werden anschliessend bei Stadler Rail mit dem Wagenkasten verleimt und lackiert. Die Zusammenarbeit zwischen dem Engineering in der Schweiz und Produktion in Polen setzt eine sehr enge Zusammenarbeit und Vertrauen voraus, was den Besitzern der Faserplast und den erfahrenen Mitarbeitern gut gelingt.

Mit einer kleinen Stärkung im Showroom der Faserplast Composites konnten die Ingenieure und Architekten von Swiss Engineering den Einblick in einen innovativen Betrieb abschliessen.