Smart Farming

Digitalisierung: Was die Kuh mit dem iPhone macht
Ueli Merz

Die Digitalisierung in der Landwirtschaft wird als Smart Farming bezeichnet. Es geht dabei um die Steigerung der Leistungsfähigkeit durch Automatisierung. Ein Blick zur Swiss Future Farm in Tänikon bei Aadorf.

ss Engineering Sektion Wil und Umgebung hat sich mit Agroscope unterhalten, die Swiss Future Farm besichtigt und berichtet zum Stichwort Kuh mit iPhone.

In der modernen Landwirtschaft tragen Kühe ein Band am Hinterbein, das aussieht wie beim Joggen ein iPhone am Oberarm. Damit wird die Bewegung digital erfasst, ebenso mit dem Sensor am Ohr, womit das Fressen und die Wanderung im Stall gemessen wird. Aus den gewonnenen Daten wird die Brunst erkannt, aber auch Krankheiten, Milchleistung und der Energieaufwand.

Industrialisierung der Landwirtschaft

Die Industrie hat schon längst automatisiert und ist bei Generation 4.0 angelangt mit dem Internet of Things (IoT). Agroscope mit dem Standort Tänikon sucht praktische Anwendungen der Automatisierung in der Landwirtschaft. Die landwirtschaftliche Forschung kümmert sich um eine intakte Umwelt und hochwertige Lebensmittel. Was Agroscope erforscht und entwickelt, wird im laufend erprobt.

Swiss Future Farm – Versuchs-Bauernhof

Im Versuchsbetrieb in Tänikon werden Versuchsreihen durchgeführt, dieses Jahr mit der durch GPS gesteuerten Saat und Bewirtschaftung von Mais. Die Reihen genau 75 cm weit auseinander, kein Körnchen zu viel oder am falschen Ort. Krähen können das zarte Pflänzchen nicht ausreissen, weil es tief in der Erde eingebracht wurde, gedüngt ist rund ums Korn und die Spritzmittel kommen mit der Drohne genau zur Pflanze. Auf dem Bildschirm sind die Reihen und der Dieselverbrauch des Traktors farbig dargestellt.

Bedeutung der Optimierung

Wozu dieser Aufwand, mag man sich fragen. Es geht um weniger Pestizide, weniger Wasserbedarf, weniger Dieselverbrauch, weniger stinkende Gülle, sichereres Wachstum, Nachweis von Nachhaltigkeit, bessere Sortenwahl, weniger Risiken und mehr Einkommen. Wenn auf der Swiss Future Farm die Digitalisierung noch sehr teuer ist: Sie wird hier optimiert. Der breite Einsatz in der Landwirtschaft wird durch grössere Stückzahlen erschwinglich. Der Bericht mag nur Teile der Digitalisierung in der Landwirtschaft beleuchten, aber www.agroscope.ch und www.swissfuturefarm.ch bieten viele weitere Informationen an.

Grosse Eröffnung am 21. – 23. September

Die Swiss Future Farm in Tänikon bei Aadorf lädt zur Besichtigung ein. Angesichts der heutigen politischen Diskussionen um die Zukunft der Landwirtschaft ist es sinnvoll, sich selber ein Bild vor Ort zu machen, wie sich die Landwirtschaft weiterentwickelt, und wie wir uns dazu stellen.