Wie LoRa unser Leben beeinflussen wird.
Eine Einführung neuer Technologien für smarte Geräte
Ueli Merz
Swiss Engineering zeigt mit dem Netzwerk LoRa eine neue Technologie zur Lösung bisher nicht vorhandener Probleme.
An der Neujahrsbegrüssung von Swiss Engineering Sektion Wil und Umgebung durfte Präsident Guido Breu über 50 Mitglieder begrüssen. Dieser Anlass dient jeweils der Vorstellung spezieller Projekte oder Technologien. Das technische Thema «LoRa» war bisher weitgehend unbekannt. Long Range WAN (LoRa) ist die Abkürzung für ein weltweites drahtloses Netzwerk, das Geräte vernetzt, die wir oft benutzen, und die durch Vernetzung smart werden, also nützlicher und wertvoller. Swiss Engineering ist am Puls der Zeit mit der Vorstellung neuer Technik, bevor diese verbreitet zum Einsatz kommt. Bereitgestellt wird LoRa in der Schweiz durch Swisscom unter dem Begriff «Low Power Network» (LPN).
Unser tägliches Leben wird durch neue Technologien oft stark beeinflusst, wie zum Beispiel Smartphones, Elektrovelos oder Hybridautos. Zwar ist LoRa heute eher unbekannt, wird uns aber in einigen Jahren im Hintergrund beeinflussen, ohne es zu bemerken.
LoRa für Mausefallen
Die Vernetzung von Dingen ist als Internet of Things (IoT) schon lange in Diskussion. Nun gibt es diese drahtlose Vernetzung auch für kleine Dinge wie Mausefallen, Feuchtesensoren, Druckertoner, Bierfässer, Parkplätze oder Elektrovelos. Das sind alles Dinge, die täglich im Gebrauch sind und nur dann auffallen, wenn sie fehlen, leer sind oder gestohlen wurden.
Hilfe bei Problemen
Die Vernetzung der oben erwähnten Dinge dient uns dann, wenn etwas nicht mehr in Ordnung ist. Das Ding meldet sich dann beim Besitzer, damit das gestohlene Velo den Heimweg wieder findet, das Bierfass aufgefüllt wird, der freie Parkplatz angezeigt wird oder jemand die tote Maus holt. Deshalb auch die Aussage, dass uns die neue Technologie hilft, damit mögliche Probleme gar nicht erst auftreten.
Wirtschaftliche Optimierung und Mehrnutzen
Mit dem Fortschritt von Industrie 4.0 braucht es immer mehr selbständige Sensoren, welche die Automatisierung unterstützen. An Orten ohne vorhandenen Netzwerkanschluss hilft LoRa, diese Sensoren autonom zu betreiben. Die Batterien halten zwischen einigen Monaten und einigen Jahren. Der Parkplatzsensor hält 7 Jahre, die Mausefalle 3 Jahre. Die Mausefalle meldet eine gefangene Maus oder Ratte, und auch täglich die Temperatur und den Batteriestand. Durch zusätzliche Daten, wie die Temperatur oder die Parkplatzbelegung, ist eine Statistik und daraus die Planung von Arbeitseinsparungen möglich.
Die automatische Stadt
Nicht nur Private oder Privatfirmen profitieren vom neuen Funknetz LoRa, es sind auch die Städte, die damit ihre vielen Dinge wie Abfallkübel, Altglascontainer, Parkplätze, Grünflächen usw. mit den smarten Sensoren versehen, damit wir unsern Abfall in rechtzeitig geleerte Container bringen und zielgenau den nächsten freien Parkplatz finden. Auf dem Land gibt es neue Möglichkeiten, ohne Stromanschluss etwas zu vernetzen, wobei wir heute noch nicht wissen, was alles kommen wird. Die Mausefalle ist ja erst ein Beispiel für zukünftige Anwendungen.
Details zur Technik LoRa WAN
Das Long Range Wide Area Network sendet auf 868 MHz, das ist die Frequenz von Garagetor-Öffnern. Sie reicht mindestens 20 km weit, das heisst, Swisscom brauchte nicht so viele Sendermasten wie für den Mobilfunk für die Abdeckung in der ganzen Schweiz und sendet mit viel weniger Leistung, also wenig Strahlung. Mit etwas Elektronik versehen brauchen die vernetzten Geräte wenig Strom, da sie auch selten etwas zu senden haben.
Da die Technik eine ziemlich trockene Sache ist, präsentierte Beck Jung von Kirchberg für Swiss Engineering ein warmes und ein süsses Büffet zum Apéro Riche.